Freitag, 5. Dezember 2014

Ein deutscher Held.



Wenn er sich eines Tages aus dem politischen Geschäft zurückzieht - vorher müsste er es ablehnen -, sollte man ihm das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse mit Eichenlaub und Schwertern verleihen. Kein anderer hat sich um die Wiedervereinigung der Deutschen nach vierzig Jahren Trennung so verdient gemacht wie Gregor Gysi. Jetzt haben die Restbeständigen der gewesenen DDR einen Westler zu ihrem ersten Ministerpräsidenten im Osten gewählt, und er glaubt sogar an GOtt .

Hätte man nach 1945 jeden, der mit dem vorangegangenen Regime kompromittiert war, von öffentlichen Ämtern ausgeschlossen, hätte man gar keinen Staat machen können. Im Osten haben sie das Problem damals operativ geregelt, im Westen haben Globke und Oberländer immerhin Skandal gemacht. Im Westen haben sie 1968 mit der Generation der Väter abgerechnet, so gut das eben ging, im Osten haben sie in diesem Jahr die Tschechoslowakei besetzt. Da war die Spaltung Deutschlands komplett.


Wer es zu etwas bringen wollte im Leben, musste in der Partei sein. Wem mehr an seiner Selbstachtung lag, der hielt sich überall raus, aber Verantwortung konnte er nicht tragen. Die Grenze zwischen anständig und unanständig kann man so nicht ziehen. Man kann nicht ein ganzes Volk austauschen, weil es mitgemacht hat: Die, die nicht mit- machen, werden immer und überall nur eine kleine Minderheit sein.


Aber dann gibt es noch einen großen Unterschied. Die DDR hat unglücklicherweise so lange gedauert, dass eine ganze Generation heranwachsen konnte, die sie für den Normalzustand halten musste. Frau Merkel war auch in der FDJ, ja wie denn anders? Man muss mit den Leuten weitermachen, die man eben hat. In Thüringen haben sie sicherheitshalber einen aus dem Westen genommen. Der Gysi ist ein deutscher Nationalheld, aber sagt ihm das nicht, solange er noch tätig ist!





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