Sonntag, 17. Januar 2016

"Jeder schaut nur auf sein eigenes Terrain."

IWF-Chefin Christine Lagarde. Bild: Flickr / Valsts kanceleja CC-BY-SA 2.0
Reuters, 15. Januar 2016, 07:06

IWF-Chefin: Flüchtlings-Herausforderung "größer, als wir sehen"

Frankfurt (Reuters) - Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, warnt davor, die Folgen der Flüchtlingskrise zu unterschätzen. Die Herausforderung sei "viel größer, als wir sehen und sehen wollen", sagte sie der "Süddeutschen Zeitung" (Freitagausgabe) laut Vorabmeldung.

Im Moment schaue jedes Land nur auf sein eigenes Terrain. "Aber es gibt viel mehr Probleme". Sie erwarte, dass der Zustrom von Flüchtlingen nach Europa 2016 anhalten werde, sagte sie. Wenn die Friedensverhandlungen erfolgreich verliefen, könnte sich die Zahl der Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan und Pakistan verringern. Sollte das nicht klappen, erwarte sie, dass noch mehr Menschen kommen. 

Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos kommende Woche werde sie eine Studie zum Thema Flüchtlinge vorlegen, sagte Lagarde weiter. "Wir haben Ströme, Ursachen, Kosten und Nutzen der Migranten untersucht und welchen Einfluss sie auf die Volkswirtschaften haben".


Nota. - Es ist Sache der Deutschen - wessen denn sonst? -, dafür zu sorgen, dass alle europäische Länder begreifen: Die Zuwanderung aus Asien und Afrika wird anhalten und ist eine bleibende Herausforderung für das ganze Europa. An dem Thema wird Europa wachsen oder zerbrechen.

Dass die anderen, wirtschaftlich schwächeren Länder ersteinmal dazu neigen, sich um sich selbst zu sorgen, ist begreiflich und war vorauszusehen. Doch gerade darum darf eine deutsche Regierung in dieser Sache nicht locker lassen. Wenn jeder sich um sich selber kümmert und die Schotten dicht macht, ist Europa einmal gewesen.

Aber die Flüchtlinge kommen weiter übers Mittelmeer (die, die Glück haben; die andern bleiben dort.)
JE


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen