Donnerstag, 17. August 2017

Donald Trump und die gesinnungsstarke Presse.



Der Skandal um Charlottesville ist ein Laborbeispiel für die Verlogenheit und Heuchelei, die das öffentliche Leben der USA beherrschen, und ein Beweis, dass sie so einen Präsidenten sich redlich verdient haben.

Trump sagt, was die Presse schreiben musste, und die Presse schreibt, was der Präsident hättte sagen sollen. Trump sagt, er halte sich nur an die Fakten. Zu den Fakten gehört allerdings, dass unter den Gegendemonstranten auch Antifa und Schwarzer Block gewesen sind. Wenn die zu einer Demonstration anreisen, dann nicht, um Lichterketten zu bilden und fromme Lieder zu singen. Die Nazis und KKK kamen bewaffnet, das wussten sie so gut wie jeder andere, und da ist es völlig egal, wer den ersten Faustschlag getan hat.

Das ist es, was die Presse schreiben musste, in ihrem Nachrichtenteil. In ihren Kommentaren durften sie dann hin- zufügen, was ihnen politisch richtig und korrekt vorkam. Das nämlich, was der Präsident der Vereinigten Staaten hätte sagen müssen: Politisch ist es nicht gleichgültig, wer dort wem gegenüberstand. Wenn Nazis und Rassisten in die Öffentlichkeit treten, ist jeder Bürger aufgerufen, sich ihnen in den Weg zu stellen, und wenn einige dabei hand- greiflich werden, ist das nur zu begreiflich. Das sind Feinde einer freiheitlichen und demokratischen Ordnung, es sind Gegner der Verfassung. Wenn man ihnen rechtlich den Auftritt in der Öffentlichkeit nicht verwehren kann, muss die Öffentlichkeit selber tun, was in ihrer Macht steht - in offener Auseinandersetzung.


Aber die wohlmeinende Presse merkt nicht, wie sehr sie auf ihn reinfällt. 

Zuerst sagt er, Gewalt sei von beiden Seiten ausgegangen. Die Entrüstung ist groß; freilich wieder nur bei denen, die sowieso entrüstet sind. Es hieß, er habe seinen äußersten rechten Rand nicht verprellen wollen. Dann sagt er, Nazis und Rassisten seien böse; weil es ihm seine Berater so dringend empfohlen hätten. Ein paar Tage später lässt er im Eifer des Gefechts sie Maske fallen und bekräftigt seine wahre Meinung. 

Aber vielleicht ist er gar kein Trottel, sondern schlauer, als die wohlmeinende Presse glaubt. Seine Anhägerschaft schrumpft, aber festigt sich dabei. Denen musste er Zucker geben, und das Geschrei war groß. Dann tritt er als Staatsmann auf, alle sind verblüfft. Zwei Tage später geht er in die Offensive: Die Presse habe die Fakten vertuscht, statt korrekt zu berichten. Dabei brauchte er seine öffentliche Verurteilung von Nazis und Rassisten nicht einmal zurückzunehmen und konnte doch der Lügenpresse eins auswischen. Er hat eine Defensive in einen Angriff verkehrt, und die Presse hat mitgespielt.

Auf diese Art haben Hillary und die Wohlmeinenden seine Präsidentschaft nicht verhindern können, und auf diese Art werden sie sie nicht abkürzen. Mit bloßer Stimmungsmache können sie ihm nicht beikommen, auf dem Feld ist er ihnen überlegen.

Doch in der Zwischenzeit wird Amerika nicht regiert.






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