Mittwoch, 2. August 2017

Die Indogermanen entstanden durch Umvolkung.

Das Erbgut dieses und anderer prähistorischer Portugiesen verrät, dass nur wenige Steppenreiter in der Bronzezeit bis auf die Iberische Halbinsel kamen.
aus scinexx                                                                                                                                                                         Das Erbgut dieses und anderer prähistorischer Portugiesen verrät, dass nur wenige Steppenreiter in der Bronzezeit bis auf die Iberische Halbinsel kamen.

Steppenreiter kamen nicht bis nach Portugal 
Iberische Halbinsel erlebte nur geringe Einwanderung in der Bronzezeit 

Zu weit weg für die Steppennomaden: Als in der Bronzezeit Reiternomaden aus Zentralasien nach Europa strömten, blieb die Iberische Halbinsel augenommen. Denn die meisten Steppenreiter kamen nicht bis in den tiefen Südwesten Europas, wie Genvergleiche belegen. Das könnte kulturelle Unterschiede erklären, aber auch, warum im Baskenland eine der wenigen nicht indoeuropäischen Sprachen bis heute überlebt hat.

Vor 5.000 Jahren erlebte das bronzezeitliche Europa einen tiefgreifenden Wandel: Steppennomaden aus Zentralasien drangen nach Westen vor und brachten ihre Sprache und ihre Kultur nach Europa. Als Folge dieser Einwanderungswelle etablierten sich neue Keramiktechniken, andere Bestattungsriten und Wirtschaftsweisen. Sogar unser Aussehen könnten wir Europäer zum Teil den Jamnaja verdanken, wie Genanalysen nahelegen.

Kein Wandel im Erbgut

Doch wie weit nach Westen kamen die Steppenreiter damals? Um das herauszufinden, haben Rui Martiniano vom Trinity College in Dublin und seine Kollegen das Erbgut von 14 Toten untersucht, die zwischen der Mittelsteinzeit und der mittleren Bronzezeit an acht verschiedenen Orten in Portugal begraben wurden. Sie stammen damit aus der Zeit vor, während und nach der Invasion der Steppennomaden.

Das Ergebnis: Während sich der Einfluss der Steppenreiter in anderen Teilen Europas drastisch auch im Erbgut zeigt, war dies bei den prähistorischen Portugiesen nicht der Fall. "Die Veränderungen von der Jungsteinzeit zur Bronzezeit sind deutlich schwächer als anderswo in Europa", berichten die Forscher.

So könnten die Männer der Jamnaja ausgesehen haben.
(PLOS, 31.07.2017 - NPO)

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